Veranstaltung: | Kommunalwahlprogramm B´90/Die Grünen Frankfurt (Oder) 2019 |
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Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | KMV |
Beschlossen am: | 20.03.2019 |
Eingereicht: | 27.03.2019, 10:19 |
Antragshistorie: | Version 1 |
Gleiche Chancen verwirklichen – Diskriminierung vermeiden (Gleichstellung)
Text
Gleiche Chancen verwirklichen – Diskriminierung vermeiden
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich für eine tatsächliche Gleichberechtigung der
Geschlechter auf allen Ebenen ein. Dazu wollen wir Frauen in den Bereichen
fördern, in denen sie noch unterrepräsentiert sind, für eine Stadt kämpfen, die
offen ist für lesbische, schwule, bi, trans* und inter* Menschen und uns gegen
jede Art der Diskriminierung engagieren.
Die Kommunalpolitik wollen wir attraktiver für Frauen gestalten. In den letzten
Jahren war nur etwa ein Drittel der Stadtverordneten weiblich. Wir wollen Frauen
stärker ermutigen, sich aktiv in die Kommunalpolitik einzubringen. Ein Beispiel
dafür ist unser Frauenfrühstück, das wir regelmäßig durchführen und damit Frauen
aller Altersgruppen miteinander ins Gespräch bringen. Durch uns Bündnisgrüne hat
sich der Frauenanteil bei Stadtverordneten, aber auch bei Ausschuss- und
Fraktionsvorsitzenden sowie bei den Aufsichtsratsmitgliedern und -vorsitzenden
deutlich erhöht. Stadtverordnete können sich durch einen erfolgreichen Antrag
von uns nun Kinderbetreuungskosten für die meist abendlichen Sitzungen erstatten
lassen. So können mehr Eltern aktiv Kommunalpolitik gestalten.
Frauen sind häufiger von prekärer Beschäftigung oder Altersarmut betroffen als
Männer: Sie bekommen durchschnittlich weniger Lohn für gleichwertige Arbeit,
übernehmen noch immer mehr Familienaufgaben oder können nach Teilzeitphasen
nicht immer in Vollzeit zurückkehren. Insbesondere für Alleinerziehende stellt
die Schichtarbeit ein großes Problem dar. Diese Benachteiligungen wollen wir
abbauen, z.B. durch mehr passgenaue Angebote in Kitas und den Dialog mit
Unternehmen. Das Prinzip „gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“ von Frauen und
Männern wollen wir konsequent einhalten und dazu einen Entgeltcheck für die
Stadtverwaltung durchführen. Führungspositionen wollen wir für Frauen
attraktiver gestalten und den Frauenanteil in verantwortlichen Positionen
erhöhen, indem wir qualifizierte junge Frauen hier halten und
weiterqualifizieren sowie Expertinnen gezielt ansprechen.
Wir brauchen dringend wieder eigene Frauennotunterkünfte oder ein Frauenhaus in
unserer Stadt. Über diese Angebote muss niedrigschwellig informiert werden und
auch nicht-deutschsprachige Frauen müssen in Notsituationen schnell Hilfe
erhalten. Wir sprechen uns außerdem dafür aus, dass sich Frankfurter Schulen an
der Initiative „Schulen gegen sexuelle Gewalt beteiligen“.
In der Verwaltung müssen zeitgemäße gleichstellungspolitische Standards
durchgängig berücksichtigt werden. Zwar ist der Frauenanteil insgesamt relativ
ausgeglichen, schaut man aber genauer hin, zeigt sich, dass Frauen in
Leitungspositionen noch immer rar sind: Je höher die Position und das Einkommen,
desto weniger Frauen. Wir haben dafür gesorgt, dass die Stadt den gesetzlich
vorgeschriebenen Gleichstellungsplan aufstellt und darin Maßnahmen für mehr
Frauen in Führungspositionen und zur Vereinbarkeit von Job und Familie ergreift.
Er muss evaluiert und weiterentwickelt werden. Auch die regelmäßige
Berichterstattung zur Gleichstellung muss die Stadt zukünftig umsetzen. Zudem
braucht es ausreichend zeitliche Ressourcen für die Gleichstellungsarbeit.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich für einen Abbau aller Formen von
Diskriminierung oder Benachteiligung ein. Die Vielfalt unserer Gesellschaft –
beispielsweise hinsichtlich Alter, Herkunft, sexueller Identität, sozialer
Situation oder Behinderungen – müssen wir dabei immer mit im Blick haben.
Wir wollen, dass lesbische, schwule, bi, trans* und inter* Menschen in unserer
Stadt gut leben können. Dazu soll die Stadt sich aktiv am Aktionsplan Queeres
Brandenburg beteiligen und das landesweite Projekt Regenbogenfamilien noch
stärker unterstützen.